Hätte es am Rosenmontag nicht die überraschende Nachricht vom Rücktritt Benedikts XVI. gegeben, sondern die Schock-Meldung vom plötzlichen Tod des Papstes, man hätte kurz darauf schweren Herzens Bilanz ziehen müssen. Eine Einerseits-Andererseits-Bilanz: Einerseits hat das Pontifikat Joseph Ratzingers vieles angestoßen, andererseits hat Benedikt XVI. auch manches seinem Nachfolger überlassen. Zum Beispiel die Reform der Arbeitsweise der römischen Kurie. Einerseits stand er ganz in der Tradition seines Vorgängers Johannes Paul II., andererseits hat er dessen gewaltigem Erbe Neues hinzugefügt, so die Konzentration der päpstlichen Liturgien auf das Wesentliche, auf den Herrn.
Leitartikel: Ein historisches Pontifikat
Von Guido Horst