Als Franziskus antrat, war er vielen ein Fremder. Er selbst sagte es auf der Loggia am 13. März 2013: Die Kardinäle seien „fast bis ans Ende der Welt gegangen, um ihn zu holen“. Bergoglio... Was? Wer? So fragten in Europa viele. Die Gruppe der Konklavisten, die seine Wahl betrieben hatten, wusste schon, wem sie das höchste Amt in der Kirche anvertrauen. Schon bei der Papstwahl des Jahres 2005 hatte der „Club van Sankt Gallen“ versucht, den Jesuiten und Argentinier zum Nachfolger von Johannes Paul II. zu machen. Es kam anders. Schnell flog die Mehrheit Joseph Ratzinger zu.
Leitartikel
Ein Papst, dessen Leben Brüche kennt
In der Welt ist Franziskus unglaublich populär. In der Kirche aber reiben sich viele an ihm. Ein Papst polarisiert. Von Guido Horst