Zieht man schauspielerische Routine und rhetorische Raffinesse einmal ab, dann spricht aus den jüngsten Auftritten der mit der Griechenland-, Banken- und Euro-Rettung befassten Spitzenpolitiker blanke Ratlosigkeit. Oder wie sonst sollen wir es deuten, dass der scheidende Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Trichet, „eine Krise von systemischer Dimension“ an die Wand malt und vor „großer Ansteckungsgefahr“ warnt; wie anders sollten wir es interpretieren, dass der Vorsitzende der Euro-Zone und längst dienende Regierungschef in Europa, Juncker, einen griechischen Schuldenschnitt von mehr als 60 Prozent in Aussicht stellt und sagt: „Wir haben es mit einer Krise zu tun, für die es keine historischen ...
Leitartikel: Die Ratlosigkeit der Regierenden
Von Stephan Baier