Was nicht eingeführt wurde, kann man auch nicht abschaffen. Und eine Reform der Liturgiereform, die nie in Kraft gesetzt wurde, kann man nicht rückgängig machen. Die Anzeichen verdichten sich, dass unter dem Pontifikat von Papst Franziskus die so genannte „Reform der Reform“ – ein Begriff, den 2003 niemand Geringeres als Kardinal Joseph Ratzinger geprägt hat – nicht mehr in Angriff genommen wird. Eine Interviewäußerung des Papstes, Ernennungen „reformunwilliger“ Mitglieder der Liturgie-Kongregation, ein gewisser Rückzug von Kardinal Robert Sarah: Alles das deutet darauf hin, dass in Sachen Liturgie alles beim Alten bleiben wird. Es war von Anfang an ein Merkmal der von Benedikt XVI.
Leitartikel: Die Kirche bleibt multi-rituell
Von Guido Horst