Schreiben, zitierte unlängst einer der Großen unter den katholischen Journalisten Mark Twain, sei ganz leicht. „Man muss nur die falschen Wörter weglassen.“ Aber sind nicht alle Worte unzureichend, um eine Bluttat wie die zu kommentieren, die der 18-jährige, in München geborene und aufgewachsene Schüler am vergangenen Freitag in der bayerischen Landeshauptstadt verübte? Wissen wir schon alles Relevante, wenn wir wissen, dass David S. neun Menschen erschoss – acht davon im Alter zwischen 14 und 20 Jahre –, bevor er sich vor den Augen von Polizisten mit einem Schuss in den Kopf selbst tötete? Erhellt es die Tat, wenn wir wissen, dass zu der furchtbaren Bilanz seines offenbar länger geplanten Amoklaufs auch 35 ...
Leitartikel: Diabolische Bluttat
Von Stefan Rehder