Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins von 1,0 auf 1,25 Prozent erhöht. Der offizielle Grund dafür ist die steigende Inflation in den Euro-Ländern – sie liegt mittlerweile bei 2,6 Prozent und somit deutlich über jenen zwei Prozent, die für EZB-Präsident Jean-Claude Trichet „die Nadel in unserem Kompass“ ist. Zwar kommt die Zinserhöhung alles andere als überraschend, dennoch hat sie eine kaum zu übersehende Strahlkraft. Zum einen reagieren Europas Zentralbanker erstmals in der Geschichte vor ihren US-Kollegen: Die amerikanische Notenbank hält ihren Zins seit Ende 2008 unverändert bei 0 bis 0,25 Prozent.
Leitartikel: Das Dilemma der EZB
Von Andreas Wodok