Kein Sieger, nur Verlierer. Zu diesem Ergebnis muss trotz des Urteils des Landgerichts Hannover, das Ex-Bundespräsident Wulff von allen gegen ihn erhobenen Vorwürfen freisprach, kommen, wer sich nicht von Sympathien leiten lässt. Weder für das ehemalige Staatsoberhaupt, noch für die Staatsanwaltschaft Hannover, noch für Kollegen in den Medien. Dabei haben alle solche – wenn auch in unterschiedlichem Umfang – durchaus verdient. Der Familienvater Wulff, weil er trotz ungewissen Ausgangs das Wagnis einging, seinen Namen im Blitzlichtgewitter gegen den Vorwurf der Vorteilsnahme im Amt reinzuwaschen, statt den bequemen Weg zu gehen und den Strafbefehl zu akzeptieren, der zur Einstellung des Verfahrens geführt hätte.
Leitartikel: Blut und Spiele
Von Stefan Rehder