Nie war die katholische Kirche in Deutschland sozialverträglicher als heute. Die Kirchensteuereinnahmen sprudeln und fließen über Caritas, Schulen, Kindergärten und Flüchtlingshilfe nicht nur den eigenen Schäflein, sondern auch mehr Nichtkatholiken zu denn je. Man vermeidet provozierend-aufrüttelnde Mahnungen angesichts eklatanter Missstände wie der Tötung Ungeborener und der schrittweisen Aushöhlung des im Grundgesetz verankerten Ehe- und Familienbegriffs. Papst Franziskus darf mit Fug und Recht als Medienliebling gelten, und mit dem Hirtenwort der deutschen Bischöfe zu Ehe und Familie hat die Kunst der Unterscheidung in der Seelsorge eine Sogkraft erreicht, der sich das Gros der Gläubigen kaum noch entziehen kann. Gemessen an der ...