Bis 1948 beteten hier die Juden, bis sie vertrieben wurden“, erklärt der chaldäisch-katholische Bischof von Alqosh, Mikha Maqdassi, gegenüber seinen Gästen, drei Vertretern der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) aus Frankfurt. Eine Frau eilt mit einem Schlüssel herbei, um die schwere Kette am grünen Eisentor zum Gelände mit den Ruinen zu öffnen. Der Tradition zufolge steht hier, verhüllt durch ein grünes Tuch, hinter schmiedeeisernen Gittern, das Grab des biblischen Propheten Nahum. Er war es, der das Gericht über Niniveh ankündigte, die Zerstörung der damaligen Hauptstadt des assyrischen Reiches, weil Gott erzürnt war über den Ungehorsam.
Leilas Welt
Ein Besuch bei Überlebenden des Genozids im Nordirak. Von Michaela Koller