Der Deutsche Ethikrat fühlt sich missverstanden. Anders wird man die Erklärung seines Vorsitzenden Edzard Schmidt-Jortzig wohl nicht deuten können. Der frühere Bundesjustizminister wehrt sich gegen den Vorwurf, das Gremium, welches Bundesregierung und Bundestag in bioethischen Fragen beraten soll, habe in seiner Stellungnahme zur Anonymen Geburt das Recht von Kindern auf Leben geringer gewichtet, als ihr Recht auf Kenntnis ihrer Herkunft. Vielmehr gehe der Ethikrat „nach Prüfung aller verfügbaren Erkenntnisse davon aus, dass Babyklappen die Frauen, bei denen die Gefahr besteht, dass sie ihr Kind aussetzen oder sogar töten könnten, von dem Angebot der anonymen Kindesabgabe nicht erreichten“, erklärt Schmidt-Jortzig.