Wladimir Putin ist seit 1999 der unumstrittene politische Führer Russlands – ob als Präsident oder als Ministerpräsident. Plötzlich jedoch nimmt er den Gegenwind im eigenen Land sehr ernst. Nicht aus Einsicht in eigene Fehler, sondern weil er – im Gegensatz zu uns – weiß, wieviel bei den Duma-Wahlen gefälscht werden musste, um ihm die Mehrheit im Parlament zu sichern. Nur so ist zu erklären, dass Putin sich von Putin distanziert, die bisher gepriesene eigene Wirtschaftspolitik kritisiert, einen ganz neuen Kurs verspricht – sich selbst einen Monat vor den Präsidentenwahlen, die er zu gewinnen gedenkt, nahezu neu erfindet.
Kommentar: Wladimir Putin erfindet sich neu
Von Stephan Baier