Geert Wilders blieb unverletzt. Hätte den niederländischen Polit-Populisten, der als Festredner eines Wettbewerbs von Mohammed-Karikaturen in Texas auftrat, doch eine Kugel gestreift, müssten jetzt wohl Präsidenten und Regierungschefs mit „Je suis Geert“-Schildern durch Europas und Amerikas Straßen ziehen. Oberflächlich betrachtet haben die Veranstalter des Karikaturen-Wettbewerbs ihr Ziel wohl erreicht: Sie wollten provozieren, und sie haben provoziert. Zu Tode gekommen sind jene beiden Männer, die sich provozieren ließen. Die westliche Öffentlichkeit wird darüber achselzuckend hinweggehen. Stattdessen aber bräuchte es einen Diskurs darüber, wie sich die Meinungsfreiheit zu den übrigen Menschenrechten verhält.
Kommentar: Was anderen heilig ist
Von Stephan Baier