Dass es unpopulär ist, gegen den Atomausstieg zu sein, wen wundert's? Deshalb entzündet sich der Streit auch nicht daran, ob, sondern wann und wie ein Atomausstieg sein muss. Also verlegen sich versteckte Befürworter und offene Atomkraft-Gegner aufs Taktieren: „Unternehmer machen einen Bogen um uns, wenn die Strompreise nicht mehr stimmen“, warnen Atomkraft-Freunde. Dabei machen europäische Strombörsen längst Strom zur internationalen Handelsware. „Versorgungslücken drohen“, heißt es weiter. Doch sollte der Strom nicht reichen, muss mehr importiert werden – dann jedoch auch Atomstrom. Denn Netze sind wie Staubecken, wo sich nachträglich nicht ermitteln lässt, woher welches Wasser stammt.
Kommentar: Vergeudete Ressourcen
Von Reinhard Nixdorf