Je größer die Angst vor der Niederlage, desto kraftmeierischer die Wortwahl. So gesehen lässt Steinbrücks Vorwurf, die Kanzlerin habe ihren Amtseid gebrochen, tief blicken. Also dorthin, wo sich die Umfragewerte der SPD befinden. Angesichts eines drohenden Desasters haut Steinbrück nicht nur verbal mächtig auf die Pauke, er hat auch die Schröderisierung seines Wahlkampfs angekündigt. Wohl in Erinnerung daran, dass es schon mal geschmeidigere Wahlkämpfer gab als ihn, will er verstärkt auf Rat und Tat des Ex-Kanzlers setzen. Tatsächlich war Schröder eine Wahlkampflokomotive. Allerdings gehört zur ganzen Wahrheit, dass sich immer mehr Genossen von ihm verabschiedet haben, weil ihnen die Fahrtrichtung (Agenda 2010) nicht gefiel.
Kommentar: SPD und Grüne erhöhen Druck
Von Markus Reder