Dass sich der Vatikan jetzt einen kritischen Prüfbericht des Kinderrechtskomitees der Vereinten Nationen eingehandelt hat, wird niemanden wundern. Immerhin musste die Kirche spätestens 2010 erkennen, dass sie bis in ihre Spitzen hinein über Jahre, ja Jahrzehnte zu lax und oberflächlich war. Noch als Glaubenspräfekt hatte Kardinal Joseph Ratzinger die Wende eingeleitet, als Papst hat er sie dann durchgezogen und sein Nachfolger Franziskus hält an dieser Linie fest. In Sachen Missbrauch von Schutzbefohlenen durch Kleriker und andere Personen im Kirchendienst kennt man heute kein Pardon mehr – auch das kirchliche Strafrecht wird in diesen Fällen wieder angewandt. Kein Missbrauchsfall soll mehr unter den Teppich gekehrt werden.
Kommentar: Roms Wende beim Missbrauch
Von Guido Horst