König Abdullah von Saudi-Arabien ist tot. Mit ihm starb ein Reformer von oben. Vorsichtig versuchte er etwa im Bereich der Frauenrechte und der Bildung eine Modernisierung, die weite Teile der apathischen Bevölkerung wie des konservativen Establishments irritierte. Als erster saudischer Monarch überhaupt besuchte er den Vatikan, um Papst Benedikt zu treffen. Für interreligiöse Dialogveranstaltungen, die der König einberief und an denen nicht nur Monotheisten teilnahmen, waren die Monarchen des Landes bislang nicht bekannt. Dennoch: Saudi-Arabien blieb auch unter ihm ein zutiefst repressiver Staat ohne jegliche Religionsfreiheit. Die Auspeitschung des Bloggers Badawi zeigt dies.
Kommentar: Riads ungewisse Zukunft
Von Oliver Maksan