Letztlich war die Angst vor Russland größer als die Hoffnung auf Europa. Die ukrainische Regierung sah sich einerseits vom großen europäischen Markt versucht, andererseits vom mächtigen russischen Nachbarn erpresst. Unter diesem doppelten Druck traf sie am Donnerstag eine ebenso klare wie folgenschwere Entscheidung: Sie stoppte die Vorbereitung auf das bereits ausverhandelte Assoziierungs- und Freihandelsabkommen, dessen Unterzeichnung für Ende kommender Woche vorgesehen war, „um die nationalen Sicherheitsinteressen zu wahren und die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland zu beleben und den inneren Markt auf Beziehungen auf gleicher Augenhöhe mit der EU vorzubereiten“, wie es im Regierungsdekret heißt.
Kommentar: Putin schnappt sich die Ukraine
Von Stephan Baier