Eine Europäisierung des Asylrechts ist dringend notwendig. Das ist keine nobelpreisverdächtige Erkenntnis, man muss nur eins und eins zusammenzählen: Erstens, dass das bisherige Dublin-System zwar bei Schönwetter funktionierte, in Krisenzeiten aber ungerecht und funktionsuntüchtig ist, weil es die Lasten der Flüchtlingsströme den EU-Mitgliedern aufbürdet, die geografisch ungünstig liegen – woraufhin diese (wie Griechenland im Vorjahr) ihren Pflichten nicht nachkommen und die Schutzsuchenden weiterwinken. Zweitens, dass sich die EU durch das Rücknahmeabkommen mit der Türkei zwar eine Atempause verschafft hat, sich jedoch hüten sollte, in eine dauerhafte Abhängigkeit von Ankara zu geraten, wo man Erpressungsversuchen nicht ...
Kommentar: Ordnung statt Asyl-Chaos
Von Stephan Baier