Wer die nigerianische Terror-Sekte Boko Haram als islamisch bezeichnet und den Islam für ihre bestialischen Verbrechen verantwortlich macht, hilft ihr und ihren internationalen Hintermännern, treibt den Terroristen neue Sympathisanten zu. Und er fällt jenen Kräften in der islamischen Welt in den Rücken, die Boko Haram – mehr aus religiösen, denn aus politischen Gründen – öffentlich und vehement verurteilen. Wer die Terrorherrschaft von Boko Haram über weite Teile Nord-Nigerias brechen will, muss jetzt nationale und internationale Allianzen suchen. Auf nationaler Ebene tun dies die Bischöfe Nigerias seit vielen Jahren, indem sie den Dialog mit den traditionell einflussreichen islamischen Würdenträgern pflegen.
Kommentar: Nigeria schafft es nicht alleine
Von Stephan Baier