Selten hat man in Italien so gespannt auf die Börsennachrichten gewartet wie zu diesem Wochenbeginn. Nicht nur die Eröffnung des Mailänder Aktienmarkts stand im Zentrum der Aufmerksamkeit, sondern vor allem der „spread“, jene geheimnisvolle Zahl, die zum alles entscheidenden Index der italienischen Innenpolitik geworden ist. Zur Erinnerung: Der „spread“ misst den Abstand zwischen den Risikozinsen, die Italien den Käufern von Staatspapieren zahlen muss, und den Risikozinsen beim Erwerb der Staatsanleihen Deutschlands, des „Leithammels“ unter den europäischen Volkswirtschaften.
Kommentar: Keine Angst vor Berlusconi
Von Guido Horst