Papst Franziskus erhält heuer also nicht den Friedensnobelpreis, für den er unter vielen anderen nominiert war. Ohne die zarten Gefühle der ehrwürdigen Komiteemitglieder verletzen zu wollen: Er hat ihn auch nicht nötig, denn die zu Frieden und Versöhnung mahnende Stimme des Papstes wird auch ohne Orden und Preisgeld global gehört. Blickt man auf das blutige 20. Jahrhundert, so fällt auf, dass alle Päpste – von Benedikt XV. im Ersten Weltkrieg bis zum politisch hellsichtigen Friedensmahner Johannes Paul II. – in heroischer Weise den naiven Kriegshetzern ihrer Zeit Widerstand entgegensetzten. Ein Nobel-Komitee, das Gorbatschow und Obama für würdig hielt, nicht aber Johannes Paul II. relativiert sich selbst.
Kommentar: Die Preise und ihr Wert
Von Stephan Baier