Die Internationalisierung des Krieges um Syrien ist auch nach Obamas Rede nicht abgesagt, sondern lediglich vertagt. Dem US-Präsidenten und Friedensnobelpreisträger war wichtig, dem Assad-Regime und dem Rest der Welt diese Botschaft zu senden. Die Diplomatie soll eine letzte Chance haben, die Eskalation zu verhindern und den Konflikt dort zu lassen, wo er seit März 2011 tobt – in der Region. Allein die Frage, wer nun sein Gesicht gewahrt oder verloren hat, zeigt jedoch die globale Dimension dieses Krieges: Der US-Präsident, der den Einsatz von Chemiewaffen einst zur „roten Linie“ erklärte und zum Militärschlag gegen Damaskus rief, konnte sich in zwei gewagten Schritten hinter die selbst proklamierten Linien zurückziehen.
Kommentar: Die Eskalation ist nur vertagt
Von Stephan Baier