Robert Spaemann wird am Freitag 90. Einer der bedeutendsten katholischen Denker des 20. Jahrhunderts kann damit auf ein langes, wissenschaftlich und publizistisch ungeheuer fruchtbares Leben zurückblicken. Denken ist dabei natürlich immer mehr als Biographie. Aber entscheidende Impulse und Anstöße hat der gebürtige Berliner durch seine Vita doch erfahren. Da ist die Gottsuche seiner unkonventionellen Eltern – Kommunist der Vater, Tänzerin die Mutter, da ist das Erleben der Barbarei der Nazi-Zeit, eine eigene kurze marxistische Phase, die Kulturrevolution der sechziger Jahre, der Werterelativismus der Jetzt-Zeit.
Kommentar: Der katholische Anti-Utopist
Von Oliver Maksan