Mit seiner Blockadehaltung gegen die Bestellung von Jean-Claude Juncker zum künftigen Präsidenten der EU-Kommission hat sich der britische Premierminister bereits vor dem bis Freitagnachmittag währenden EU-Gipfel völlig isoliert. Der Schaden, den er damit angerichtet hat, ist nur noch schwer zu reparieren: Weithin gilt Juncker jetzt als Verfechter eines europäischen Bundesstaates, obwohl er als Ministerpräsident Luxemburgs bisher mehr dem (staatenbündischen) „Europa der Regierungen“ verpflichtet war als der Gemeinschaftsmethode. Das von Cameron geschaffene Zerrbild wird Juncker nicht gerecht und der Arbeit der EU-Kommission noch lange schaden.
Kommentar: Der Proporz regiert in Europa
Von Stephan Baier