Wer hat sich durchgesetzt? Wer gewonnen? So fragen jene Journalisten, die vor EU-Gipfeln Meinungsunterschiede zu Machtkämpfen stilisierten. Weil aber die Treffen der Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten keine Boxkämpfe sind, lautet die Antwort meist: Keiner gewann alles, jeder ein wenig. So auch am Freitagmorgen in Brüssel: Da drängte Frankreichs Präsident auf eine rasch funktionierende EU-Bankenaufsicht und zerrte in Richtung der gemeinsamen Haftung für nationale Schuldenberge, während die deutsche Kanzlerin bei der Bankenaufsicht auf „Gründlichkeit vor Schnelligkeit“ setzte und von einer Schuldenunion nichts wissen will.
Kommentar: Das Europa der Schuldenmacher
Von Stephan Baier