Am kommenden Sonntag sollen in dem unruhigen Kirgistan Parlamentswahlen stattfinden. Das zentralasiatische Land befindet sich seit dem Sturz von Präsident Kurmanbek Bakijew im April dieses Jahres in permanentem Aufruhr, der es im Juni an den Rand eines Bürgerkrieges führte. Es ging dabei um ethnische Auseinandersetzungen. Von den 5,4 Millionen Einwohnern gehören 800 000 der usbekischen Minderheit an, die im Juni blutigen Pogromen ausgesetzt war. Es gab 2 000 Tote; in der zweitgrößten Stadt Osch, im Süden des Landes gelegen, gingen ganze Straßenzüge mit Häusern der Usbeken in Flammen auf. Anschließend veranstalteten die sogenannten Sicherheitskräfte „Säuberungsaktionen“, die wiederum nur Usbeken betrafen.
Kirgistan kommt nicht zur Ruhe
Am Sonntag wählt das Land ein neues Parlament Von Diethild Treffert