Im krisengeschüttelten Spanien bleibt der Nordosten eine Unruheregion. Kataloniens Wähler haben bei den vorgezogenen Neuwahlen am Wochenende mit überwältigender Mehrheit für die Unabhängigkeitsbewegung gestimmt, doch gleichzeitig dem bürgerlich-nationalistischen Regionalpräsidenten einen kräftigen Dämpfer verpasst. Parteien, die für die Unabhängigkeit sind, halten eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Regionalparlament. Sie wollen ein Referendum vorantreiben und sich von Spanien abspalten. Aber die seit 2010 regierende Partei von Regionalpräsident Arthur Mas, der nach der Großdemonstration im September auf den Unabhängigkeitskurs umschwenkte, verpasste nicht nur die angestrebte absolute Mehrheit.
Katalonien wählt die Unabhängigkeit
Die Separatisten-Bewegung geht gestärkt aus den Wahlen, muss aber eine unbequeme Allianz bilden. Aufatmen in der EU: Eine schnelle Abspaltung gilt nun als unwahrscheinlich. Von Marcela Vélez-Plickert