Warschau (DT/dpa) Der frühere polnische Staatschef General Wojciech Jaruzelski (85) hat vor Gericht die Verhängung des Kriegsrechts 1981 als Entscheidung aus „höherer Notwendigkeit“ verteidigt. Diese „dramatisch schwierige“ Maßnahme sei das kleinere Übel gewesen und habe das Land vor einer Katastrophe, nämlich vor einem drohenden sowjetischen Einmarsch, bewahrt, so Jaruzelski am Donnerstag vor dem Warschauer Bezirksgericht. Dort muss er sich seit Mitte September verantworten. Die Anklage wirft ihn vor, in den Jahren 1981 und 1982 „kommunistische Verbrechen“ begangen und als Funktionär eine „kriminelle bewaffnete Vereinigung“ geleitet zu haben.