Wahlkampfzeiten sind semantische Hochleistungszeiten. Alte Ideen werden neu verpackt und als non plus ultra angeboten. Und natürlich wird so en passant die Republik gerettet. Es herrscht Jahrmarktstimmung. In diesem Sinn überbieten sich auch die Großkoalitionäre mit ihren Steuer- und Finanzprogrammen für die Bundestagswahl. Ein genereller Unterschied lässt sich ausmachen, der auch typisch ist für Konservative und Sozialisten. Die Union rechnet ihr Angebot etwas genauer durch und verlässt sich nicht auf unsichere Prämissen wie die künftige Konjunktur und daraus abgeleitete Steuereinnahmen. Man bleibt pragmatisch.
Jahrmarkt der Milliarden
Die Wahlprogramme der Großkoalitionäre und die Realität. Von Jürgen Liminski