Rom (DT) So absurd es klingen mag: Wären das am Sonntag normale Wahlen gewesen, wäre Matteo Renzi der strahlende Sieger. Eine sensationell hohe Wahlbeteiligung von knapp siebzig Prozent – und die Zustimmung von vierzig Prozent der abgegebenen Stimmen. Der italienische Ministerpräsident hätte sofort wieder den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten, das italienische Wahlsystem würde ihn und seine Partei mit einer unanfechtbaren Mehrheit im Parlament prämieren und das Land hätte eine stabile Regierung. Aber das am Sonntag waren keine normalen Nationalwahlen, sondern ein Referendum, bei dem es zwar um den Kopf des amtierenden Regierungschefs ging, aber der ist nun gerollt – sechzig Prozent stimmten gegen Renzi. Noch um ...
Italien vor Regierungskrise
Niederlage beim Verfassungsreferendum zwingt Renzi zum Rücktritt – Wie es weitergeht, weiß noch niemand. Von Guido Horst