Mit einer programmatischen Katechese vor Priestern und Ordensleuten hat Kardinal Walter Kasper das Dilemma der Katholiken in Deutschland analysiert. Die öffentliche Wirkung der gegenwärtigen kirchlichen Landschaft sei ein ideologischer Drahtverhau mit vielen Grabenkämpfen. Noch vor zwei Jahren riskierte jeder, der sich angesichts der Agenda des Dialogprozesses so unmissverständlich äußerte und die Protestantisierung der katholischen Kirche verwarf, als Spalter diffamiert zu werden, der Unheilsprophetien einer kleinen Herde das Wort redet. Die familiär-überschaubare Atmosphäre in Köln lässt allerdings keinen Zweifel an der Einschätzung des Kardinals, dass eine neue Form von Diaspora längst vorgezeichnet ist.