Papst Franziskus wendet sich denen zu, die von den Mächtigen dieser Welt weggeworfen, vergessen, links liegengelassenen werden. Darum besuchte er im Vorjahr Albaniens Hauptstadt Tirana. Darum besucht er nun am 6. Juni Bosnien-Herzegowinas Hauptstadt Sarajevo: zweimal Balkan, zweimal jener geografische Zwischenraum im politischen Wetterwinkel Europas, der noch wartend und frierend vor der Haustüre des vereinten Europa kniet und um Einlass bittet. Albanien und Bosnien-Herzegowina: Zwei Länder im Schnittpunkt zwischen Orient und Okzident, wo sich seit Jahrhunderten Abendland und Morgenland begegnen, wo die katholische Kirche eine gemeinsame – verbindende wie trennende – Geschichte mit der Orthodoxie und dem Islam hat.
Im Blickpunkt: Tief und frisch sind die Wunden
Von Stephan Baier