Jedes Heilige Jahr zeigt die Vitalität der Kirche. Die Kraft ihrer ausgestreckten Hände erschließt sich heute allerdings weniger spontan als früher. Im Zeitalter des Massentourismus hat die im Heiligen Jahr empfohlene Pilgerfahrt nach Rom im Bewusstsein der Gläubigen an Glanz verloren und nicht mehr den Charakter des Einmaligen, der andere Generationen noch elektrisierte. Über die Heiligen Pforten, die nun in allen Bistümern offenstehen, erschließt sich aber ein Brückenschlag zu den eigentlichen Schätzen der Kirche: Beichte und Ablass sind zu Unrecht in Vergessenheit geraten und dem individuellen Unschuldswahn geopfert worden.
Im Blickpunkt: Katholische Alternativen
Von Regina Einig