Der Kanzeltausch zwischen Kirche und Politik hat in Deutschland Tradition. Unionspolitiker fordern strukturelle und dogmatische Änderungen in der Kirche, das Gros der Bischöfe überlasst ihnen willig das Feld – dieses Debattenmuster spielt sich seit Jahren in immer ähnlichen Varianten ab. Auch der Aufruf „Ökumene jetzt“ gehört in diese Sparte. Christliche Politiker von Norbert Lammert bis Katrin Göring-Eckhart gefallen sich in der Rolle der Impulsgeber: Ökumenische Kirchenträume nach der Maxime „geht nicht gibt's nicht“ zu orchestrieren kostet wenig und verschafft dank sorgfältiger medialer Inszenierung öffentliche Aufmerksamkeit.
Im Blickpunkt: Eitler Kanzeltausch
Von Regina Einig