Es ist still in Gaza. Nur das feine, permanente Surren der israelischen Drohnen über dem Gazastreifen stört am Donnerstagmorgen die Ruhe, die sich nach Wochen ohrenbetäubenden Bombardements über den Streifen gelegt hat. Ländlich wirkt das Gebiet hier im Norden, wo sich mit dem Erez-Checkpoint der einzige Personengrenzübergang zwischen Israel und Gaza befindet. Ein breiter Streifen unbebauten Landes, eine Mischung aus Sanddünen und verödeten Äckern, liegt zwischen der israelischen Mauer und den ersten Häusern Gazas. Kamelherden weiden in dieser Gegend. Weder darf hier gebaut noch Landwirtschaft betrieben werden. Israel besteht auf diesem Sicherheitsgürtel. Eselskarren ziehen gemächlich ihrer Wege auf den staubigen Straßen.
„Ich weiß nicht, was aus uns werden soll“
Zwischen Verzweiflung und Widerstandsgeist – Impressionen aus Gaza. Von Oliver Maksan