Es ist ein Thema, das alle Voraussetzungen mitbringt, die Gemüter zu erhitzen: Als zu Sommeranfang die Staatsanwaltschaft im süditalienischen Trapani den Verdacht äußerte – öffentlich, in Gestalt des Oberstaatsanwalts, vor laufenden Kameras –, einzelne im Mittelmeer tätige Nichtregierungs-Organisationen (NGOs) steckten bei der Rettung von Bootsflüchtlingen mit Schlepperbanden unter einer Decke, war die Hölle los. Als „Flüchtlings-Taxis“ diffamiert – nach dem Motto, die Schlepper bräuchten nur anzurufen: „Ihr könnt uns jetzt abholen“ – hatten die entsprechenden Hilfswerke, so „Ärzte ohne Grenzen“ oder die deutsche Organisation „Jugend rettet“, ordentlich Gegenwind. ...
Hilfsorganisationen unter Beobachtung
Suchte man früher nach kenternden Flüchtlingsbooten im Mittelmeer, sucht man jetzt nach „schwarzen Schafen“ unter privaten Rettungsorganisationen. Von Guido Horst