Wir waren uns eigentlich einig, meine Frau und ich: Wir lassen uns nicht provozieren. Nicht in diesem Jahr. Besser: Nicht in diesem Frühjahr. Egal, was sie planen oder tun – wir bewahren Ruhe und inneren Frieden. Das sind wir uns und den kommenden Generationen schuldig. Der Vorsatz hielt bis gestern, genauer bis zum Morgen des 15. März. Als die Nachbarn zu beiden Seiten gegen 5.45 Uhr damit begannen, schweres Gerät aufzufahren und sich damit bedrohlich an der West- und Ostgrenze unseres Grundstücks zu positionieren. Häckslerstarrend standen sich die beiden Supergärtner gegenüber, umgeben von modernster Gartenbautechnik, fest entschlossen, die Freiheit Berlins zu verteidigen. Oder die Buchsbaumhecke zu stutzen.