Die Wirklichkeit ist voll guter Nachrichten. Immer sind es nur böse Journalisten, die daraus finstere Schlagzeilen machen und Saubermänner der Politik anschwärzen. Jüngstes Beispiel: Da versuchten Kollegen von der „Sunday Times“, 60 Europaabgeordnete (mehr konnten sie sich wohl nicht leisten) in finanzielle Versuchung zu führen, indem sie sich als Lobbyisten ausgaben und Bares für kleine Gesetzesänderungen boten. Da überschlagen sich die guten Nachrichten: Nur 14 Abgeordnete haben Interesse signalisiert. Das sind 23, 33 Prozent der Angefragten beziehungsweise magere 1, 9 Prozent aller Europaabgeordneten.
Glosse: Nicht käuflich, aber billig
Von Stephan Baier