Ich habe mir viel Zeit gelassen. Habe geschwiegen und keine verdächtig machenden Hinweise gegeben. Als Schüler im Klassenzimmer oder beim Sport. Ich war noch nicht so weit. Auch bei der Bundeswehr scheute ich das Outing. Obwohl es so viele Gelegenheiten zu einem offenen Wort gegeben hätte: bei Märschen und Übungen, bei der Reinigung des Spinds – beim Duschen. Später dann beim Studium war ich fast soweit – ich wollte es den Professoren und Kommilitonen sagen. Sie sollten es wissen – alle, aber ich fürchtete mich. Ich hatte Angst, verlacht und verspottet zu werden. Zumal sie oft Witze machten über unsereins. Mir fehlte der Mut.