In Filmen sind Gerichtsverhandlungen meist spannend, im wirklichen Leben oft öde. Selbst bei Mega-Prozessen lässt die Aufmerksamkeit rasch nach. Meistens sind es kleinere bis kleinliche Angelegenheiten, die den Gerechtigkeitsbetrieb am Laufen und häufig aufhalten. Mit einer Rechtsschutzversicherung lässt sich selbst das aussichtsloseste Anliegen durch die Instanzen klagen, bis im Namen des Volkes ein Urteil verkündet wird, das dann den letzten Rest nachbarschaftlicher Beziehungen, um die es häufig geht, aufzehrt. Ein Gericht im italienischen Bergamo hatte kürzlich über Gerichte zu entscheiden, die auf den Tisch kommen. Ein geschiedenes Elternpaar war sich nicht einig, nach welchen Prinzipien ihr zwölfjähriger Sohn zu ernähren sei.