Die Frage, ob das Denken tatsächlich jemanden voraussetzt, der denkt, scheint heute kaum noch jemanden umzutreiben. Das war nicht immer so. Schon Augustinus hatte sich in seinem Werk „De civitate Dei“ („Vom Gottesstaat“) auch mit dieser Frage beschäftigt und dabei auch – Anfang des 5. Jahrhunderts war das noch selbstverständlich – die Möglichkeit des Irrtums erwogen. Das Ergebnis, zu dem der spätere Kirchenvater kam, mag heutige Leser vielleicht verwirren, ist aber logisch: „Selbst wenn ich mich täusche, bin ich. Denn wer nicht ist, kann sich auch nicht täuschen (...).