Ginge es nach Marc Jongen, dem derzeitigen Chefdenker der AfD, dann würde aus dem Land der Dichter und Denker besser schnell eines der Zornigen und Wütenden. Deutschland leide, doziert der Philosoph und ehemalige Assistent Peter Sloterdijks jetzt in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ an einer „thymotischen Unterversorgung“. Weil es ihm an „Thymos“ (altgriech.: Wut, Zorn) mangele, fehle es dem Land auch an Wehrhaftigkeit gegenüber anderen Kulturen und Ideologien, wie etwa dem Islamismus, der eine „hochgepushte thymotische Bewegung“ sei. Überhaupt sei der Thymos in Europa, wo vor allem der Logos, die Vernunft, Ansehen genieße, zu Unrecht in Verruf geraten.