Erinnert sich noch jemand an Konrad Kujau? Der 2000 verstorbene Maler war ein Meister des Plagiats. Bereits als Schüler besserte er sein Taschengeld mit dem Verkauf von Autogrammkarten auf, auf denen er die Unterschriften ehemaliger DDR-Politiker täuschend echt zu imitieren verstand. Groß raus kam er 1983, als er als Fälscher der Hitler-Tagebücher entlarvt wurde. Nach seiner Verbüßung einer Haftstrafe von viereinhalb Jahren, eröffnete er ein Atelier, in dem er Plagiate großer Meister als „original Kujau-Fälschungen“ verkaufte. Die „echten Kujaus“ waren unter Sammlern so begehrt, dass sich andere Kopisten mit ihnen befassten und Fälschungen der Fälschungen herstellten. Plagiiert wird auch im Wahlkampf.