Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrer Vereidigung auf die Hilfe Gottes setzen würde – das war zu erwarten. Schließlich hat die Pastorentochter trotz aller macht- und konsenspolitischen Raffinessen aus ihrem christlichen Glauben nie einen Hehl gemacht. Außerdem ist sie mit dem göttlichen Beistand quantitativ gut gefahren: Merkels Regierungszeit ist die längste nach Kohl und Adenauer. Zu erleben, dass alle Minister der Großen Koalition beim Amtseid die Formel „so wahr mir Gott helfe“ benutzen, war aber doch eine Überraschung. Ist die Lage für Deutschland tatsächlich schon so ernst, dass selbst die Genossen und Genossinnen der SPD zum himmlischen Beistand greifen? Offenbar ja.
Glosse: 15:0 für Gott in der Regierung
Von Stefan Meetschen