Der 42-jährige Omer Bekali hat in Berlin über seine achtmonatige Inhaftierung in einem „Umerziehungslager“ in der westchinesischen Provinz Xinjiang berichtet. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ (GfbV) und des „Weltkongresses der Uiguren“ (WUC) erklärte Bekali, dass er am 26. März 2017 in der Stadt Turpan in Xinjiang verhaftet wurde, wo seine Eltern lebten. Er selbst ist kasachischer Staatsbürger, seine Mutter Uigurin, der Vater Kasache. Der über 80-jährige Vater sei in einem Umerziehungslager in Xinjiang ums Leben gekommen. Seine Mutter und Schwester seien noch inhaftiert. Er habe keine aktuellen Nachrichten über ihr Schicksal.
Gleichschaltung im Lager
China geht in einer konzertierten Aktion gegen Minderheiten vor. Besonders betroffen sind die muslimischen Uiguren. In den Umerziehungslagern sind aber auch Christen und politische Gegner inhaftiert. Betroffene berichten. Von Michael Leh