Wenn US-Präsident Obama am Freitag Papst Benedikt besucht, dann treffen zwei Welten aufeinander. Sicher, beide, Papst und Präsident, sind Christen. Beide wollen Frieden und Verständigung in der Welt. Und doch: Obama steht in der Wurzel für das, was Benedikt ablehnt: Relativismus. Nicht, dass der Präsident keine Überzeugungen hätte, es ihm an Werten oder persönlichem christlichen Glauben mangelte. Das Problem ist vielmehr, dass er keine unverrückbaren, im Letzten diskursenthobenen Prinzipien kennt. Am deutlichsten wird dies an der Abtreibung. Wie kann jemand, der ein offensichtlich liebevoller Familienvater ist, einer der aggressivsten Befürworter einer weitgehend liberalisierten Abtreibungsgesetzgebung weltweit sein?