Nach der Wahl ist vor der Wahl: Das gilt besonders für diesen europäischen Urnengang und die nun anschwellende Auseinandersetzung im Bund. Doch mit den üblichen Schönrede-Ritualen ist dem Ergebnis dieser Europawahl nicht beizukommen. Dafür sind die Zahlen zu eindeutig. Die SPD befindet sich in Schockstarre. Wann und vor allem wie sie da wieder rauskommt, ist fraglich. Taktische Pläne, Wirtschaftsminister zu Guttenberg als Paul Kirchhoff II durch die Wahlkampf-Arena zu ziehen, sollten sich nach dem jüngsten Debakel erledigt haben. Die Kampagne der Genossen – eine Mischung aus Sozialneid und staatlichem Helfersyndrom – ist wirkungslos verpufft. Die Steuerzahler haben schnell kapiert, wer am Ende die Zeche zahlt.