Das gesellschaftliche Klima ist entgegen aller positiven Entwicklungen auch durch die rhetorische Frage geprägt: Wer will schon ein behindertes Kind? Individuelle Entscheidungen finden vor diesem Hintergrund statt und werden durch ihn beeinflusst. Im Jahr 2012 wurde in Deutschland ein Test eingeführt, der die Pränataldiagnostik voraussichtlich stark verändern wird, indem die Untersuchungen noch selbstverständlicher werden und auch der Rechtfertigungsdruck auf Eltern mit einem behinderten Kind steigt. Bereits jetzt ist die Vorstellung weit verbreitet, die Eltern hätten sich durch die Pränataldiagnostik informieren können und müssen und es sei nicht anzunehmen, dass sie sich bewusst für ein Kind mit Behinderung entschieden hätten.
Gastkommentar: Grundsatzfragen diskutieren
Von Katrin Grüber