Die mächtige Reinkarnation italienischer Lirapolitik der Banca d‘Italia in EZB-Entscheidungen der Ära Draghi erfreut alle Freunde weicher Währung auf Kosten der Soliden, die jetzt aber die Dummen sind. Der Unterschied zwischen Lira und Euro: Ständige Abwertungen der Lira konnten früher eigene Exporte und Binnenwirtschaft immer wieder kurzfristig beflügeln. Vertrauenskrisen in die weiche Währung konnten so kaschiert werden. Im Euro-Raum aber, wo es keine gegenseitigen Auf- und Abwertungen mehr gibt, wird die geldpolitische Vertrauenskrise zur Charybdis für den ganzen Währungsraum. Denn ohne Vertrauen verliert Geld seine wichtigsten Funktionen für eine funktionierende Wirtschaft.
Gastkommentar: Geldpolitik muss befreit werden
Von Elmar Nass