Über sechs Jahre dauert der Krieg in Syrien nun an, länger als der Zweite Weltkrieg. Zahlen lassen das Leid erahnen, fassbar machen sie es nicht: mehr als 400 000 Tote, zwölf Millionen Flüchtlinge. Krieg und Terror treffen alle, Christen wie Muslime. Uneingeschränkt muss der Satz des Apostels Paulus gelten: „Darum lasst uns … allen Menschen Gutes tun, besonders aber den Glaubensgenossen“ (Gal 6,10). Die Christen Syriens stehen mit dem Rücken zur Wand. Der Krieg des Regimes gegen das eigene Volk und der Terror der Islamisten nehmen ihnen jeden Lebensraum. Etwa 2,5 Millionen Christen lebten vor Kriegsausbruch in Syrien, heute sind es höchstens noch zwei Millionen, wahrscheinlich viel weniger.
Gastkommentar: Der Würdeverlust als Fluchtursache
Von Tobias Lehner